Mit dynamischen Energiepreisen, die beispielsweise von Stromanbietern wie Tibber, Rabot Charch oder Octopus angeboten werden, können E-Autofahrer beim Laden richtig viel Geld sparen. Wer sein Auto nur lädt, wenn der Strom gerade billig ist, kann gegenüber einem regulären Stromtarif weit über 20 Prozent sparen. Technisch könnte man bei einigen Anbietern sogar zum Null-Tarif laden oder sogar Geld verdienen, wenn die Strompreise an der Europäischen Strombörse EEX wieder einmal kurzfristig negativ sind.
Allerdings kennen die Strompreise nicht nur eine Richtung. Ist die Nachfrage hoch und das Angebot an günstigem, grünen Strom gering, kann sich der Preis für die einzelne Kilowattstunde schnell auch vervielfachen – entsprechend vervielfältigen sich dann auch die Kosten für jede Kilowattstunde Autostrom.
Fester Preis für Grundgebühr und Strom
Für E-Autofahrer denen diese Unsicherheit zu groß ist, die aber dennoch von den dynamischen Strompreisen beim Laden profitieren wollen hat The Mobility Home den Stromtarif Eyond aufgelegt. Mit ihm schließen die Kunden für 12 Monate einen festen Grund- und Arbeitspreis ab – genau wie beim klassischen Stromtarif. Allerdings lässt sich dieser Preis reduzieren, wenn die Kunden beim Laden flexibel sind.
Da der Tarif viele E-Autofahrer und damit auch eine große Nachfrage nach Energie bündelt, ist The Mobility Home in der Lage so genannte Flexibilitäten auf dem Energiemarkt anzubieten und zu verkaufen. Die Idee: Sobald das Angebot im Stromnetz gerade knapp wird und der Strompreis steigt, verkauft The Mobility Home seine zuvor georderte Energiemenge mit einer gewissen Marge an den Meistbietenden, anstatt den Strom an die Wallbox zu bringen.
Bei Abfahrt ist der Akku voll
Vor einem E-Auto mit leerem Akku sollen die Eyond-Kunden aber trotzdem nicht stehen. Bis zur geplanten Abfahrt soll der Akku immer geladen sein, erklärt das Unternehmen. Über eine intelligente Steuerung im Hintergrund, die mit dem Auto oder der Wallbox vernetzt ist, soll der Ladevorgang nur verschoben werden, sodass das Auto beim heimischen Wallboxladen nicht in den ersten Stunden den Akku plump volllädt. Stattdessen soll die ganze Standzeit des Fahrzeugs, additionally seine Flexibilität genutzt werden, die es in den Strommarkt einbringen kann.
Diese Flexibilität ist für Eyond-Kunden rund 10 Cent professional clever geladener Kilowattstunde wert, die den Stromkunden in so genannten Flexcoins gutgeschrieben werden. Gegenüber einem normalen Stromtarif sollen die Autofahrer auf diese Weise über 200 Euro sparen können, verglichen mit den Preisen beim Grundversorger sollen sogar 1.000 Euro drin sein.
Für Robert Hienz, dem CEO von The Mobility Home ist das aber erst der Anfang. Schließlich hebe man damit nur die Potenziale des unidirektionalen Ladens. Ab 2024 will das Unternehmen mit bidirektionalem Laden, bei dem der Strom auch vom Auto zurück ins Stromnetz gespeist wird, um nicht nur die Flexibilität, sondern die Energie selbst an der Strombörse zu handeln.
Laut The Mobility Home lassen sich im Jahr bis zu 1.000 Euro beim unidirektionalen Laden sparen. Hierfür haben sie den Stromtarif eyond aufgelegt. Mit bidirektionalem Laden sei noch mehr möglich, was ab 2024 angeboten werden soll.