Doch noch ein Kursschub für 3M. Nachdem es zuletzt danach aussah, als würde der Kurs nach der jüngsten Milliarden-Einigung schon wieder schwächeln, steigt die Aktie heute im US-Handel drei Prozent auf 107,63 Greenback. Grund für den heutigen Impuls dürfte eine aktuelle Einschätzung von Morgan Stanley sein.
Die US-Financial institution hat 3M von „Verkaufen“ auf „Halten“ aufgestuft und das Kursziel von 102 auf 113 Greenback angehoben. Das Probability-Risiko-Verhältnis ist laut Morgan Stanley demnach inzwischen immerhin ausgewogen, nach einer Periode mit „erheblicher Underperformance“.
DER AKTIONÄR hatte bereits gestern darauf hingewiesen, dass die Milliarden-Kosten zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten noch steigen könnten (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Das sieht auch Morgan-Stanley-Analyst Joshua Pokrzywinski so, allerdings habe der Markt diese Tatsache angemessen eingepreist.
Tatsächlich ist der Dividenden-Klassiker tief gefallen. Allerdings ist fragwürdig, ob die jahrzehntelange Serie von regelmäßigen Dividenden-Erhöhungen halten wird. Künftig wird 3M jedenfalls jährlich nicht nur rund 3,5 Milliarden von seinem Freien Money Circulate, der in den vergangenen Jahren grob zwischen vier bis sechs Milliarden Greenback professional Jahr lag, ausschütten müssen, sondern auch noch Milliarden-Summen an Kläger zahlen müssen. Dazu kommt, dass eine Healthcare-Abspaltung ansteht – ein relativ profitabler Bereich. Demnach ist äußerst fragwürdig, ob 3M seinen Standing als Divdenden-Aristokrat noch lange halten können wird. Fällt dieser Standing weg, führt das erfahrungsgemäß eher zu einer fortgesetzten Underperformance, unter anderem weil dann viele Dividenden-Investoren verkaufen.
Außerdem: Dem Ohrstöpsel-Vergleich müssen 98 Prozent der Kläger in den kommenden sechs Monaten zustimmen. Ob es dazu kommt, gilt als äußerst fragwürdig.
Auch wenn die Aktie heute steigt: Die Scenario bei 3M bleibt kompliziert. Morgan Stanleys aktuelle Einschätzung heißt letztendlich erst mal auch nur, dass die Aktie kein Verkauf mehr ist. Es gibt aber attraktivere Kandidaten für Anleger mit Dividenden-Fokus.