Ihre einprägsame und unverwechselbare Stimme ist den Hörerinnen und Hörern von Radio Kärnten bestens bekannt. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte begleitete sie sie durch unterschiedliche Sendungen.
Angesichts ihrer nahenden Pensionierung selbst im Mittelpunkt zu stehen und über die Höhepunkte ihrer Laufbahn im Landesstudio Kärnten zu berichten falle ihr schwer, sagte Ania Konarzewski. Denn sie sei es eher gewöhnt, selbst die Fragen zu stellen, anstatt befragt zu werden.
Traumberuf als Type: Radiomoderatorin
Im Alter von sieben Jahren kam die gebürtige Polin nach Österreich und konnte damals auch nicht Deutsch. Das Radio habe sie aber schon damals fasziniert: „Ich habe schon damals gesagt, ich möchte irgendwann einmal da hinein, wo die Leute rausreden.“
Nach der Matura begann sie in Klagenfurt ein Studium der Medienkommunikation: „Da habe ich gedacht, ich komme jetzt in dieses Radio. Ich möchte einmal wissen, was ich denn überhaupt tun muss, damit ich dort einmal arbeiten könnte.“ Weil ihr diese Frage keine Ruhe ließ fuhr sie eines Tages in die Sponheimerstraße 13 und fragte kurzerhand den Portier ganz naiv danach, erinnert sich Ania Konarzewski. Er habe sie zunächst ungläubig angesehen und schließlich zum Chefsprecher weitervermittelt. „Da bin ich dann hingegangen und so hat das angefangen.“
Gebürtige Polin mit Faible für Grammatik
Bevor sie den Platz hinter dem Mikrofon repair einnahm absolvierte sie eineinhalb Jahre lang Sprechtechnikunterricht bei Heide Mautz, die seinerzeit selbst Radiosprecherin conflict und unter anderem bei der „Jägerstunde“ mitwirkte, erzählt Ania Konarzewski: „Ich habe ‚gekärntnert‘, was ja prinzipiell nicht schlecht ist. Aber es hätte sich halt nicht so intestine gemacht, wenn ich die Nachrichten so gelesen hätte.“
Ihre Sprach- und Grammatikaffinität brachte ihr unter ihren Kollegen im Landesstudio auch den Beinamen „Hüterin der deutschen Sprache“ ein, wenn sie sie auf Unstimmigkeiten aufmerksam machte: „Mir sind die Grammatik und die Zeitenfolge unheimlich wichtig.“
„Moderieren conflict immer meine Leidenschaft“
Am kommenden Dienstag wird Ania Konarzewski ihre letzte Sendung moderieren. Gemischte Gefühle und Gedanken würden ihr seit einigen Tagen durch den Kopf gehen, sagt sie: „Einerseits ist es wirklich sprichwörtlich ein ‚weinendes und ein lachendes Auge‘.“ Es freue sie zum Beispiel, ihr Privatleben künftig nicht mehr nach dem Dienstplan ausrichten zu müssen und frei über ihre Zeit verfügen zu können.
„Das weinende Auge weint aber sehr stark, weil ich es mir noch nicht vorstellen kann, wie es ist, nicht mehr zu moderieren. Das conflict für mich keine Arbeit oder ein Job. Das conflict meine Leidenschaft. Das habe ich die quick 40 Jahre lang liebend gern gemacht. Ich kann mir noch garnicht vorstellen, wie das so wird“, so die Quick-Pensionistin.
Tonmeister trugen früher weiße Mäntel
Sie erlebte mit, wie sich im Laufe der Jahre auch das Funkhaus von seinen Baulichkeiten her veränderte: „Mir kommt vor, es ist viel, viel strenger zugegangen als heute. Da waren auch die Tonmeister mit weißen Mänteln. Heute sitzen wir da, haben viele Bildschirme und Laptop rund um uns herum. Damals gab es Tonbandmaschinen. Und es conflict einfach anders.“
Auch wenn es komisch klinge, sei es auf gewisse Weise zwischen der Kollegenschaft kommunikativer zugegangen: „Wir mussten noch Vieles miteinander besprechen, was man heute vielleicht per E-Mail oder sonst irgendwie löst. Es conflict anders, auch eine andere Zeit. Es conflict ein bisschen gemütlicher wahrscheinlich auch, weil es weniger Sendungen gab. Damals gab es noch Ringsendungen, die aus Wien zugeliefert wurden. Und bei uns ist Vieles aufgezeichnet worden.“
„Prima Vista-Lesen“ brauchte viel Übung
Zu den Sprecherinnen und Sprechern – ein Arbeitsbild, das es heutzutage in der Type nicht mehr gibt – im Landesstudio gehörten seinerzeit Susanne Pichler, Liliane Roth-Rothenhorst, Brigitte West, Hermann Troyer, Fritz Hofmeister und Hubert Repnik. Sie hatten unter anderem die Aufgabe, die Nachrichten oder andere Texte für Sendungen zu lesen. „Diese wurden damals noch auf Schreibmaschinen geschrieben, denn es gab noch keine Laptop. Wir hatten auch nicht viele Schreibmaschinen im Haus. Es gab damals auch noch diese getippten Nachrichten mit dem Blaupapier. Wenn man sich da vertippt hat, dann conflict es eher kritisch. Wir haben Tipp-Ex hoch fünf verbraucht“, sagt Ania Konarzewski.
Meist erhielt sie die Zettel mit den Nachrichten erst kurz vor der Sendung: „Je knapper sie kamen, umso fehleranfälliger conflict das Ganze. Aber ich muss sagen, Hubert Repnik (ehemaliger Chefsprecher, Anm.) und Heide Mautz haben mir das ‚Prima-Vista-Lesen‘, additionally das Lesen auf den ersten Blick, intestine beigebracht. Und ich habe das wirklich geübt, zu lesen, aber mit den Augen und mit dem Hirn schon quasi zwei Zeilen weiter zu sein.“
An jeder Stimme kann man arbeiten
Noch heute finde sie es schlimm, wenn sie Leute im Radio nicht intestine verstehen könne, weil sie „nuscheln“: „Ich musste wirklich monatelang üben, wie ein offenes oder ein geschlossenes E gesprochen wird, in welchen Wörtern welches E oder O vorkommt und was die Ausnahmen sind. Das habe ich so verinnerlicht, dass es mir wehtut, wenn ich es falsch höre.“
Doch Übung mache den Meister und aus ihrer Erfahrung wisse sie, dass nicht nur die Aussprache, sondern auch der Klang jeder Stimme Verbesserungspotenzial habe: „Man kann durchaus auch aus einer anfänglichen Piepsstimme eine wohlklingende, satte Stimme machen. Du kannst nicht aus jeder Stimme alles machen, das nicht, aber es gibt schon Grundprinzipien, wie du eine Stimme massiv verbessern kannst und vor allem, wie sich auch der Mensch dann damit wohler fühlt, weil er sich beim Sprechen dann nicht mehr anstrengt zum Beispiel. Das ist ja unser Handwerkszeug.“
Auch Lehrer müssten zum Beispiel während ihrer beruflichen Tätigkeit viel Sprechen und viele würden sich massiv beim Sprechen anstrengen: „Vor allem, wenn die Klasse vielleicht nicht so leise ist und sie sich dann Gehör verschaffen müssen. Additionally da gibt es schon ganz viele Techniken.“ Ob eine Stimme als schön oder angenehm empfunden werde sei etwas sehr Subjektives: „Es magazine Leute geben, die sagen, das ist mir überhaupt nicht wichtig. Mir ist es wahnsinnig wichtig. Additionally es erzeugt entweder ein Wohlgefühl oder eben ein Nichtwohlgefühl, je nachdem. Es gibt ja Menschen, wo du die Stimme hörst und sagst, die passt überhaupt nicht zu dem oder zu der.“
Persönliches Spotlight: Moderation von „Autofahrer unterwegs“
Mit ihrer Stimme conflict Ania Konarzewski nicht nur im Radio, sondern auch bei zahlreichen Fernsehproduktionen zu hören. Besonders stolz sei sie darauf, als einzige Kärntnerin die Sendung „Autofahrer unterwegs“ moderiert zu haben. Auch damit habe sich für sie ein Kindheitstraum erfüllt: „Ich bin mit Autofahrer unterwegs aufgewachsen. Ich weiß noch, ich saß als Type beim Mittagstisch und dachte mir, das würde ich so gerne einmal machen.“
Für die Sendungen musste sie oft nach Wien fahren, was für sie eine „super-schöne Zeit“ conflict. Gerne denke sie auch noch an die Zusammenarbeit mit der legendären Brigitte Xander, die damals auch schon Autofahrer unterwegs moderierte, zurück.
Jetzt müsse sie sich erst an den Gedanken gewöhnen, bald nicht mehr in ein Mikrofon zu sprechen. Besonders fehlen werde ihr, „bei den Leuten quasi zu Hause sein zu dürfen.“
Leidenschaft für soziale Medien
Kommunikativ dürfte Ania Konarzewski aber wohl bleiben, denn schon jetzt nutzt sie in ihrer Freizeit gerne numerous Social Media-Kanäle, die sie eigentlich aus einer Laune heraus für sich entdeckte. Der darin oft verbreiteten Desinformation oder Mobbing unter Usern stehe sie kritisch gegenüber. Als sie einmal angekündigt hatte, ihre persönliche Fb-Seite einstellen zu wollen, habe es sie sehr berührt, dass ihr viele Menschen schrieben und sie baten, dies nicht zu tun, weil sie sich jeden Tag auf ihre Fotos und Texte freuen würden.
„Da habe ich erst verstanden, wie viele wirklich alleinstehende und auch einsame Menschen es gibt, für die das ein unterhaltsamer Lebensinhalt geworden ist. Das hat mich schon sehr berührt, additionally auch eine Type der Kommunikation in der heutigen Zeit“, so Ania Konarzewski.
Mehr Zeit für Schreiben und Fotografieren
Viele ehemalige Kollegen wurden nach ihrer Zeit beim ORF zu Autoren und veröffentlichen Bücher oder Reiseführer. Sie selbst schreibe zwar auch leidenschaftlich gerne, aber mehr für sich selbst: „Dieser Prozess des Schreibens ist unheimlich schön.“
Sie freue sich auch darauf, künftig mehr Zeit fürs Fotografieren und all jene Sachen zu haben, die während ihres Berufsalltags ein bisschen untergegangen seien. Auf sie komme einfach ein neuer Lebensabschnitt zu, sagt sie, „den Millionen vor mir gegangen sind. Additionally ich sehe das nicht so dramatisch.“