Dividendenaristokraten – das hört sich edel an. Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem Begriff eine besondere Titel-Klasse: Es handelt sich um Unternehmen, die jedes Jahr eine Dividende zahlen. Eine trennscharfe und glasklare Definition gibt es dabei gar nicht – außer dass die Gewinnbeteiligung jedes Jahr gezahlt wird. Für manche sind es schon Aristokraten, wenn diese Dauer über mindestens zehn Jahre andauert, bei anderen sind es 15, aber auch 25 Jahre gibt es. In so mancher Definition reicht schon die andauernde Auszahlung, für einige werden die Titel erst dann zu Aristokraten, wenn sie jedes Jahr auch die Dividende erhöhen. Hört sich verlockend an, sind sie deswegen ein Kauf?
Viel Disziplin
„Die Wahl zwischen einer Dividendenstrategie und anderen Anlageansätzen hängt von den individuellen finanziellen Zielen und der Risikobereitschaft eines Anlegers ab“, sagt Christian Kahler, Geschäftsführer der Fondsboutique Kahler & Kurz Capital. Es sei jedoch erwähnenswert, dass die hohe Disziplin, die mit der Verfolgung eines langfristigen Plans zur Erzielung regelmäßiger Dividendeneinkünfte einhergeht, eine solide Grundlage für den Aufbau von Vermögen darstellen könne. „Letztlich ist dies vergleichbar mit der disziplinierten Tilgung von Schulden zur Abzahlung einer Hypothek – nur eben auf der Guthabenseite.“