Lenzburg
Neugierde und Geselligkeit waren seins, das harte «Auf-den-Mann-Spielen» nicht
Abschied nach 45 Jahren im Journalismus: Fritz Thut, Redaktionsleiter beim «Lenzburger Bezirks-Anzeiger», geht in Pension.
Überwältigt sei er, sagte Fritz Thut beim Blick in die eindrückliche Runde. Der Redaktionsleiter des «Lenzburger Bezirks-Anzeigers» hat am Freitagabend zum Umtrunk eingeladen zu seiner Pensionierung. Anwesend bei den Arkaden beim Alten Gemeindesaal in Lenzburg waren Familienangehörige sowie aktuelle und frühere Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen genauso wie Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Verwaltungen und Unternehmungen.
Nach einer abgeschlossenen Lehre als Fernmelde- und Elektronikapparatemonteur trat Thut vor 45 Jahren in den Journalismus ein, als Volontär beim damaligen «Aargauer Tagblatt». Seinem Arbeitgeber, der heutigen CH Media, ist er treu geblieben. Er habe die Likelihood erhalten, immer wieder neue Aufgaben anpacken zu können.
Die Neugierde sei die wichtigste Voraussetzung für den Beruf in der Medienwelt, sagte Thut. Ihm sei immer wohl gewesen, vor allem auch, weil er den Kontakt zu den Menschen geschätzt habe, die Gespräche an den unzähligen Apéros. Das harte «Auf-den-Mann-Spielen» dagegen habe er vermeiden können. Er habe keinen genauen Plan, was nun komme, so der frisch Pensionierte. Sicher aber sei, dass es ihm nicht langweilig werde.
Loyal, gewissenhaft und gesellig seien Attribute, die beim Namen Fritz Thut immer wieder fallen, sagte Patrik Müller, Chefredaktor CH Media, in seiner launigen Rede. Beschrieben werde Thut als jemand, der Schalk und Witz habe, der sehr intestine informiert und dokumentiert sei. In gewissen Kreisen werde er deshalb sogar als «Fichen-Fritz» bezeichnet. Müller zeigte den Werdegang auf, vom Eintritt 1978 im Ressort Lenzburg-Seetal über die Stationen im Fricktal und auf der Sportredaktion. Dort sei er Thut zum ersten Mal begegnet, erinnerte sich Müller, als Pupil, der Sportjournalist habe werden wollen.
2002 kehrte Thut zurück zu seinen Wurzeln ins Ressort Lenzburg-Seetal. Ab 2017 schliesslich prägte er als Redaktionsleiter den «Lenzburger Bezirks-Anzeiger». Müller sprach von einem Glücksfall – für das Unternehmen wie für die Area. Thut habe volles Herzblut in seine Arbeit gesteckt, habe sich auf Neues eingelassen und alle Phasen des Medienwandels mitgemacht. Dem Pensionär überreichte er ein Geschenk, dessen Frau Franziska einen Blumenstrauss.
In Thuts grossen Fussstapfen beim «Lenzburger Bezirks-Anzeiger» treten Rinaldo Feusi und Romi Schmid.