Die Preisexplosion in Kroatien hat die Gemüter von Urlaubern erregt. Nachdem zahlreiche Gäste ihren Urlaub storniert hatten, rudern Gastgeber nun zurück.
Kroatien-Urlauber erlebten in diesem Jahr einen wahren Preisschock: Nach der Einführung des Euros hatten sich die Preise von Unterkünften, Lebensmitteln und anderen Dienstleistungen drastisch erhöht. Aber nicht nur die neue Währung, sondern auch eine Inflation über dem EU-Durchschnitt ließen die Preise nach oben schießen, wie der Bayerische Rundfund (BR) berichtet. Hinzu kommt die erhöhte Nachfrage nach einem Urlaub an der Adria während der Corona-Pandemie – anders als viele andere beliebte Touristendestinationen conflict Kroatien intestine mit dem Auto zu erreichen, als der Flugverkehr eingeschränkt wurde. Ein Development, der sich auch mit dem Ende der Reisebeschränkungen fortgesetzt hat.
Kroatien-Urlauber stornieren aufgrund der hohen Preise – Gastgeber reagieren
Es scheint eine Kehrtwende einzutreten: Aufgrund der hohen Preise und Waldbrände haben zahlreiche Reisende ihre Unterkünfte storniert. Besonders Luxusdomizile hat es zu Sommeranfang laut dem kroatisch-österreichischem Nachrichtenportal Kosmo stark getroffen. Rund 20 Prozent weniger Buchungen seien bei Ferienhäusern mit Pool eingegangen, wie der Mitinhaber der Agentur Adriagat, Igor Popović, demnach mitteilte. Die Agentur verwaltet 12.000 Wohnungen entlang der Adriaküste.
Daraufhin senkten die Vermieter ihre Preise um bis zu 50 Prozent, was jedoch auch nicht den gewünschten Effekt hatte: „Als die Gäste das bemerkten, stornierten sie ihre Buchungen anderswo auf Plattformen wie Reserving.com oder Airbnb in der Hoffnung, günstigere Angebote zu finden“, so Popović.
Untersuchungen auf den gängigen Plattformen hätten auch gezeigt, dass die Preise für Residences entlang der kroatischen Adriaküste in den vorausgegangenen zehn Tagen um 10 bis 40 Prozent gesunken seien. Allen voran teurere Unterkünfte, die ihre Preise zu hoch angesetzt hätten, würden noch mit hohen Nachlässen locken, berichtet Kosmo. Gastgeber, die ihre Preise mit Bedacht festgelegt haben, würden hingegen laut Popović in dieser Saison eine Auslastung von bis zu 120 Tagen ohne Stornierungen vorlegen.
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Tipps, um einen günstigen Urlaub zu buchen
Die Preissenkungen in Kroatien verlocken dazu, auf Final-Minute-Angebote der Reiseveranstalter zu warten, um noch möglichst günstige Preise abzustauben. Urlauber sollten sich aber nicht zu sehr auf diese Strategie verlassen, wie Experten meinen. „Es ist absehbar, dass es für die Sommerferien nur wenige Final-Minute-Angebote geben wird“, so zum Beispiel Torsten Kirstges, Experte für Tourismuswirtschaft an der Jade-Hochschule in Wilhelmshaven, laut dem Nachrichtenportal Spiegel. Das würde an der hohen Nachfrage, bei gleichzeitig knappen Kapazitäten liegen. Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) sieht keine großen Chancen für Last-Minute-Schnäppchen. Daher ist es in der Regel besser, so früh wie möglich seinen Urlaub zu planen.
Wer für den Sommer 2023 aber trotzdem noch nichts gebucht hat, kann mit kleinen Kniffen dennoch etwas Geld sparen: So finden sich zum Beispiel bei Ferienwohnungen und -häusern professional Kopf und Nacht meist die günstigeren Preise als bei Motels, wie der Spiegel berichtet. Zudem sollten Urlauber darauf achten, dass bei Buchungen über Vermittlungsportale wie Reserving.com, HRS oder accommodations.com oft eine Provision an das jeweilige Buchungsportal enthalten ist. Wer sich diese sparen möchte, sollte lieber direkt beim Lodge nachfragen, um etwas günstigere Tarife zu erhalten.
Auch die Wahl des Urlaubsortes wirkt sich auf den Preis aus: Anstatt auf die Klassiker Mallorca, Kanaren oder Griechenland zu setzen, sollten sich Sparfüchse auf günstigere Alternativen einlassen. Laut Statistischem Bundesamt ist Urlaub in Südeuropa oft deutlich günstiger als in Deutschland, allen voran in Albanien – welches bereits als Geheim-Tipp gehandelt wird – die Türkei, Bulgarien, Rumänien oder Montenegro.