32,1%
aller Zahlungen in physischen Läden werden mit Bargeld getätigt –das sind 19,6% weniger als 2019. Die Corona-Pandemie hat den Pattern zu elektronischen Zahlungsmitteln stark beschleunigt. Trotzdem bleibt Bargeld nach Erhebungen des Swiss Cost Monitor (siehe Field am Schluss) im Laden das beliebteste Zahlungsmittel, wenn auch nur knapp vor der Debitkarte mit 32%. Es folgen die Kreditkarte (17,1%) und das cell Bezahlen mit dem Smartphone (15,1%). In den Filialen der Migros werden aktuell ca. 50% aller Transaktionen bar bezahlt.
66,7%
Am häufigsten wird in Bars und Golf equipment bar bezahlt. Der Anteil liegt bei 66,7%. «Das könnte daran liegen, dass in kleineren Lokalen lange keine elektronischen Zahlungsmittel akzeptiert wurden und die Gäste am Abend genug Bargeld mitführen», sagt Studienautor Marcel Stadelmann. Auf Bars und Golf equipment folgen Ticket- und Imbissautomat (52,4%), Kiosk und in Bäckerei (48,7%) sowie Restaurant (35,8%).
44%
aller Zahlungen bis 5 Franken werden in bar bezahlt. Bei Beträgen zwischen 5 bis 20 Franken macht der Bargeldanteil noch 35,8% aller Zahlungen aus; bei den Beträgen zwischen 20 bis 50 Franken liegt der Anteil bei 30%.
-19,5%
So stark ist die Bargeldnutzung seit 2019 zurückgegangen. Derzeit werden noch 28,2% aller Transaktionen mit Bargeld durchgeführt. Im selben Zeitraum hat sich der Einsatz von mobilen Zahlungsmitteln von 2,9% auf 21% erhöht. Selbst kleinere Beträge werden heute vermehrt mit dem Smartphone bezahlt. Das insgesamt am häufigsten eingesetzte Zahlungsmittel ist mit einem Anteil von 28,5% die Debitkarte. Die klassische Kreditkarte landet hinter dem mobilen Bezahlen auf Rang 4 (16,2%).
113 Franken
So viel Bargeld haben wir aktuell im Schnitt im Portemonnaie. Bei der vorangegangenen Erhebung im November 2022 waren es noch 107 Franken. Zugleich sank der Anteil der Personen, die üblicherweise kein Bargeld mit sich führen, von 15,8% auf 12,7%. Der Pattern könnte für Studienautor Marcel Stadelmann auch mit dem Abbau von Bancomaten zusammenhängen: «Die Bargeldbezüge werden seltener, dafür werden höhere Beträge abgehoben.»
780 Franken
So viel Bargeld bewahren wir heute im Schnitt zuhause auf. Sechs Monate zuvor waren es noch 831 Franken. Bemerkenswert: Bei der Erhebung im November 2022 struggle die aufbewahrte Geldmenge um satte 307 Franken angestiegen. «Aus Angst vor einer Energiekrise im Winter haben sich einige Leute möglicherweise mit mehr Bargeld eingedeckt», sagt Marcel Stadelmann.
75,9 Milliarden Franken
Das ist der Wert der Schweizer Banknoten, die im Juni 2023 im Umlauf waren. Insgesamt geht der Notenumlauf zurück: Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei knapp 90,6 Milliarden Franken. Der Grund: Immer mehr Privatpersonen und Geschäfte bringen ihr Bargeld zurück zu den Banken, weil es auf den Sparkonten wieder einen Zins gibt.
67,1%
der Schweizerinnen und Schweizer lehnen die Abschaffung des Bargelds ab. Dieser Anteil ist im Vergleich zur letzten Erhebung um 5,1% gestiegen. Am stärksten befürworten 30- bis 44-Jährige eine Abschaffung (23,3%).
22,5%
der Tessinerinnen und Tessiner haben üblicherweise kein Bargeld im Portemonnaie. Damit gehören sie zu den grössten Bargeldmuffeln der Schweiz. In der Romandie liegt der Anteil bei 19,2%, in der Deutschschweiz bei 14,2%. Am häufigsten ohne Bargeld unterwegs sind 18- bis 29-Jährige (24,1%), bei Menschen über 60 ist dies aber nur bei 3,5% der Fall.
Auf Rang 3
Die Schweiz gehört in Europa gemessen an allen Transaktionen zu den Ländern mit der tiefsten Bargeldnutzung. Zu diesem Ergebnis kommt eine weitere Studie: Gemäss der Europäischen Zentralbank rangiert die Schweiz 2022 mit einem Bargeldanteil von 32% bei Bezahlungen in physischen Läden gleich hinter Finnland und Holland, die nur rund 20% aufweisen. In Deutschland wurden dagegen noch 63% der Transaktionen mit Bargeld bezahlt, in Italien gar noch 69% und in Österreich 70%.
6415
Bancomaten gibt es derzeit in der Schweiz. Bis 2020 ist die Zahl quick stetig gestiegen: von 5375 Geldautomaten im Jahr 2005 auf 7179 im Jahr 2020. Doch seither nimmt die Bancomaten-Dichte schweizweit ab. Dagegen hat die Migros Financial institution ihr Netz an Bancomaten in den vergangenen Jahren ausgebaut. Zudem können Kundinnen und Kunden an den Kassen von mehr als 1500 Migros-Verkaufsstandorten gebührenfrei Geld abheben.
20,3%
aller Befragten haben schon einmal Bargeld an einer Ladenkasse bezogen. Am häufigsten werden dafür die Debit- und die Kreditkarte eingesetzt.
100-Franken-Observe
Am weitesten verbreitet ist hierzulande die 100er-Observe. Von allen im Umlauf befindlichen Banknoten liegt ihr Anteil bei 27,6%. In Sachen Gesamtwert belegt die 1000er-Observe den Spitzenplatz. Zwar macht sie nur 9% aller Banknoten aus, vereint aber 54,4% des gesamten Notenwerts auf sich. Das entspricht knapp 50 Milliarden Franken. Die 100er-Observe kommt dagegen nur auf einen Notenwert von 15 Milliarden Franken.
15 Zentimeter
So dick ist ein Bündel 1000er-Noten im Wert von 1 Million Franken.
Die Studie
Der Swiss Cost Monitor der Universität St. Gallen und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) untersucht repräsentativ das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Für die neusten Zahlen haben 1442 Personen im Alter zwischen 18 und 88 Jahren aus allen Sprachregionen der Schweiz einen On-line-Fragebogen zum Thema «Bezahlen» ausgefüllt und darauf drei Tage ein Zahlungstagebuch geführt.